Schnell machte unsere Mannschaft gegen den späteren Turnierfünften klar, dass man zwar zum Spaß angereist war, sich aber tabellenplatzmäßig nach oben orientieren wollte. Beide Sätze, welche bis 20 gespielt wurden, dominierte der VVF durch eine meist solide Annahme, schöne Pässe und Durchschlagskraft im Angriff.

Im zweiten Spiel bekam man es nun mit dem Nachwuchs aus Colditz zu tun. Der Gegner mit Spielern im Alter zwischen 12 und 17 nahm am Turnier teil, da es wohl sonst in der gesamten Saison in der Umgebung keinerlei Möglichkeit zum Sammeln von Erfahrung gab. Die Nachwuchsmannschaft machte für ihr Alter aber einen sehr guten Job und zeichnete sich durch eine agile Abwehr und Kampfeswillen aus. Insgesamt war der Unterschied vor allem physisch aber zu groß, um uns auch nur in einzelnen Ballwechseln zu bedrängen. So gewannen wir die beiden Sätze ziemlich deutlich, ließ den Gegner aber „am Leben“ und bereitete sich auf die kommende Aufgabe in Form des Titelverteidigers USV Halle vor.

Der USV Halle beeindruckte schon bei den zuvor beobachteten Spielen durch eine sehr gute Abwehr und einen überaus flexiblen Angriff und von Anfang an war klar, dass dies wohl ein turnierentscheidendes Match werden würde. Wir starteten im ersten Satz überaus gut und setzten den Gegner durch einen starken Block (3er Block whoop – whoop!) und kraftvolle Angriffe von allen Positionen sofort unter Druck und erspielten uns einen kleinen Vorsprung. Leider konnten wir den Druck nicht aufrechterhalten. Hinzu kamen einige unglückliche Schiedsrichterentscheidungen, als beispielsweise sogar der Gegner die eigene Netzberührung anzeigte, diese aber gegen uns gepfiffen wurde. Leider brauchten wir hier zu lang, um die Emotionen wieder abkühlen zu lassen und das eigene Spiel aufzuziehen, so dass wir den ersten Satz denkbar knapp abgeben mussten. Der zweite Durchgang verlief ähnlich wie der erste, nur dass uns hier das Schiedsgericht bei zwei Entscheidungen trotz Anzeige bevorteilte, und so konnten wir den Satz und somit den direkten Vergleich deutlich gewinnen.

Die beiden nächsten Spiele gegen zwei lokale Freizeitmannschaften spielte die Mannschaft dann wieder gekonnt und ruhig zu Ende, auch wenn sich vermehrt Unkonzentriertheiten in der Abwehr und im Angriff einschlichen. Gerade die Krafteinheiten der letzten Wochen machten sich doch bemerkbar, so dass die Gegner zu viele zu leichte Punkte holen konnten. Zudem kam es auch noch zu einer unglücklichen Bekanntschaft von El Stemmos Schienbein mit einer lokalen Bank, was auch nicht gerade positiv zur spielerischen Leistung beitrug.

Im letzten Spiel des Tages gegen 21 Uhr (!) nach fast 12 Stunden Turnier ging es gegen einen Freiberger Mix aus Teilen der 2. Herren und ehemaligen VVFlern um Amigo Andi. Da der Turniermodus die kleinen Punkte vor dem direkten Vergleich bevorzugte und der USV Halle alle seine restlichen Spiele teils sehr deutlich gewann, u.a. auch durch unschönes Abschießen der Jungs aus Colditz, war klar, dass praktisch nur noch der zweite Platz für uns übrig blieb. Die nachlassende Konzentration und die Enttäuschung über den verpassten Turniersieg auf der einen, und Übermotivation bei einigen auf der anderen Seite, ließ uns dann gleich unnötigerweise auch noch den ersten Satz gegen die dezimierten Sportfreunde komplett verschlafen. Nach dem verlorenen ersten Durchgang und doch etwas hängenden Köpfen raffte man sich nach einer kurzen aber energischen Ansprache von Ersatzkapitän Addi doch noch ein letztes Mal auf und so gewann man den letzten Satz des Turniertages dann doch sehr deutlich und freute sich auf die Siegerehrung und einen guten 2. Platz.

Als Resümee zeigten wir eine sehr gute Turnierleistung im Bereich Block und Schnellangriffe bei Domi und Kai, ein schönes variables Zuspiel von Paulchen, gewohnt druckvolle Angriffe bei Addi, flinke Feldabwehr bei La Pera und einen sich auf der ungewohnten Diagonalposition sichtlich wohl fühlenden El Stemmo. Als phasenweise Schwachpunkte gelten weiterhin die uns wohlbekannte VVF-Annahme und leider auch die Abstimmung. Nichtdestotrotz waren alle Spieler nach fast zwölf Stunden Volleyball zwar K.o. aber zufrieden, da wir bei dem wirklich klasse organisierten Turnier viel Spaß hatten und uns so auf die kommenden Aufgaben in der Liga vorbereiten konnten.

Für die HOMBRES spielten:

El Capitan Suplente Addi (Adrian Biele), El Pflücko (Kai Lammel), Domi (Dominik Neubert), El Pollito Paulchen (Paul Haubold), La Pera (Philipp Birnbaum) y El Stemmo (Sven Reichmann)