Damen I: Erster Dreier im Heimspiel
Trainer Stephan Matos Camacho setzte bereits beim Training zuvor ein klares Ziel: mindestens vier Punkte aus dem Heimspieltag ergattern. Mit diesen Worten im Kopf wurde 14:00 Uhr das Spiel angepfiffen.
Im ersten Satz fanden die VVFlerinnen nicht ins Spiel. Die Annahme machte es der Zuspielerin schwer gezielte Pässe zu spielen. Beim Erkämpfen eines Punktes fehlte im Anschluss der Druck im Aufschlag. Auch eine Auszeit half nichts. Erst zum Ende des Satzes hatte man das Gefühl, dass sich ein gewisses „eingespielt sein“ einstellte. Leider reichte es dann nicht mehr aus, um sich zu retten. Somit gaben unsere Damen recht eindeutig, mit 13:25, den Satzgewinn an die Gastmannschaft ab.
Trotz des mangelhaften Starts ließen sich die Mädels vom VVF nicht aus dem Konzept bringen. Der zweite Satz begann gut, plötzlich kamen druckvolle Aufschläge und das Zusammenspiel auf dem Feld funktionierte. Trotz kleinerer Fehler sammelte man sich zügig und versuchte den Vorsprung auszubauen. Kurz vor Ende des zweiten Satzes wurde es etwas hektischer, die letzten Punkte schienen weit weg. Die Branderinnen fanden zurück im Spiel und verringerten den zuvor aufgebauten Vorsprung von Freiberg. Punkt für Punkt rückten sie immer näher. In einer Auszeit konnten unsere Damen noch einmal Kraft tanken. So erkämpften sie sich die restlichen zwei Punkte und den Satzgewinn mit 25:23.
Leider gab es kein Ende der Zitterpartie. Die Nervosität war auf beiden Seiten zu erkennen. Auch im dritten Satz wurden viele eigene Fehler gemacht, und somit verhalf man den Gegnerinnen zu leicht verdienten Punkten. Das Erwachen, wie es im ersten Satz ebenfalls der Fall war, begann viel zu spät. Gezielte Angriffe sowie Aufschläge und das Ausnutzen von Schwachstellen verhalf den Damen allerdings zu einem Punktestand von 19:25. Den ganz zu Beginn des Satzes verlorenen Punkten durch schlechte Annahme, offene Blocks und dadurch unruhige Abwehr, rannte man gegen Ende des dritten Satzes leider hinterher.
Der vierte Satz wurde bis zum 28. Punkt ausgespielt. Dieser Satzgewinn ging allerdings enttäuschender Weise nicht an die Freibergerinnen. Spielerisch war er dennoch von Zusammenhalt, Kampfgeist und Motivation geprägt. Jeder Ball wurde umkämpft. Aber am Ende hatten die Gäste aus Brand-Erbisdorf die stärkeren Nerven. Das Ziel, in diesem Spiel mindestens einen Punkt zu ergattern, wurde nicht erfüllt. Die Enttäuschung war spürbar groß. Nach fast zwei Stunden musste sich unsere Damen I mit 1:3 geschlagen geben. Nun galt es, aus den Fehlern zu lernen und diese im Spiel gegen den TSV Olbernhau abzulegen.
Die knappe 3:1-Niederlage gegen den SSV 91 Brand-Erbisdorf noch in den Knochen, startete die zweite Partie gegen den TSV Olbernhau. Vom ersten Spiel bereits etwas entkräftet, körperlich als auch mental, gelang den Damen des 1. VV Freiberg kein guter Start in den ersten Satz. Die eigentliche spielerische Überlegenheit konnte nicht von Beginn an gezeigt werden, sodass erst zur Hälfte des Satzes ein 4-Punkte-Vorsprung herausgearbeitet werden konnte. Die Freibergerinnen versuchten diesen bis zum Ende des Satzes zu halten, aber es wurde noch einmal knapp. Schlussendlich gewannen die Damen des 1. VV Freiberg mit Ach und kaum Krach den 1. Satz 25:23.
Auf Fehler der Gegner warten und damit Punkte zu erzielen, sollte sich spätestens im 2. Satz als falsche Strategie herausstellen. Die Olbernhauerinnen erspielten sich schnell einen beachtlichen Vorsprung, sodass es zwischenzeitlich 12:5 für den TSV stand. Doch die Freibergerinnen konnten sich bis zur Mitte des Satzes wieder rankämpfen (17:17), ließen dann aber wieder nach. Eine instabile Annahme, eine durchwachsene Abwehr und wenig Ideen im Angriff verhalfen den Olbernhauerinnen schlussendlich zum Satzgewinn (25:19).
Im dritten Satz wollten die Mädels des 1. VV Freiberg zur alten Form zurückfinden. Nachdem man endlich Druck im Angriff machte und den Gegnerinnen das eigene Spiele aufzwang, konnte man sich einen 8:2-Vorsprung erspielen. Zunehmend ließ die Konzentration, vor allem in Annahme und Abwehr nach und die Olbernhauer konnten ausgleichen (10:10). Erst am Ende des Satzes konnten die Freibergerinnen durch überlegte Angriffsaktionen wieder mehr Punkte sammeln und mit 25:21 den Satz für sich entscheiden.
In den 4. und hoffentlich letzten Satz starteten die Damen des 1. VV Freiberg deutlich besser und sicherer. Schnell konnte man sich einen Vorsprung herausarbeiten, sodass es zwischenzeitlich 20:14 stand. Den Satz galt es auch zu gewinnen, wenn man das gesetzte Tagesziel des Trainers noch annähernd erreichen wollte. Die letzten Kräfte wurden nochmal mobilisiert und der Satz mit 25:19 für sich entschieden. Damit gewannen die Damen des 1. VV Freiberg ihr erstes Spiel der Saison 3:1.
Das Ergebnis, drei Punkte in der Tabelle, stimmt - die Umsetzung allerdings war nicht glorreich. Das eigentliche Potential der Mannschaft konnte nicht gezeigt werden. Deutlich anzumerken war die körperliche und mentale Erschöpfung nach dem nervenaufreibenden Heimderby gegen den SSV 91 Brand-Erbisdorf. Auch merkt man das Trainingsdefizit, trainiert man ja erst seit Anfang September, nach ca. einem halben Jahr Corona-Zwangspause, wieder in der Halle. Kraft und Ausdauer müssen erst wieder ausgebaut und sich in der Abwehr und Annahme wieder neu abgestimmt werden.
Am 11.10.2020 treffen die Mädels des 1. VV Freiberg schon im nächsten Heimderby auf den SV Siltronic Freiberg. Bis dahin heißt es wieder zu regenerieren und neue Kraft zu sammeln. Ziel ist ein deutlicher Sieg und drei Punkte für die Tabelle.
Es spielten: Nina Christoph, Mandy Sandig, Eva Hoppach, Susanne Lapsien, Amelie Eckhardt, Judith Wolff, Anita Takev, Laura Steudtner, Katrin Talkenberger, Linda Hofmann, Nicole Oettinger und Tina Müller
1. VVF : SSV BED - 1:3 (-13; 23; -19; -26)
1. VVF : TSV Olbernhau - 3:1 (23; -19; 21; 19)